Die 26. Oltner Tanztage haben das Publikum bewegt

Seit dem 9. November fanden im Kulturzentrum Schützi sieben Tanzaufführungen unter dem Motto «Moving Matter» statt. In der ersten Festivalwoche hatten acht Klassen in den Turnhallen des Schulhauses Frohheim in Workshops tänzerisch mit dem Choreografen Joachim Schloemer und der Tänzerin Yusime Moya rund um die Themen Mut und Angst gearbeitet. Zum krönenden Abschluss der zweiten Festivalwoche war die Cie. ZOO / Thomas Hauert mit ihrer Schweizer Premiere von «Efeu» in Olten zu Gast.

Der Publikumszuspruch und die Begeisterung für die diesjährigen Oltner Tanztage waren gross. Die Aufführungen der Cie. Linga & L’Ombre de la Bête am Eröffnungsabend und des Ballet Junior de Genève fanden vor bis auf wenige Plätze ausverkauften Rängen statt und wurden mit «standing ovations» vom begeisterten Publikum gefeiert. Die weiteren Vorstellungen und das Rahmenprogramm waren sehr gut besucht und zeigten, dass sich das Publikum für den Tanz begeistern lässt.

Das französische Duo L’Ombre de la Bête stand hinter einem metallenen Vorhang und spielte live Musik auf alten Instrumenten und mit Hilfe modernster Technik. Das 24-köpfige Ensemble Ballet Junior de Genève präsentierte einen Abend voller Abwechslung und überzeugte mit seiner Kraft und seiner Präzision. Die Company MEK / Muhammed Kaltuk zog am dritten Abend neben dem üblichen Publikum viele junge Menschen an, die begeistert Urban Dance auf der Bühne erlebten.
Der Einladung zur Film-Matinée im Kino Capitol folgte eine grosse Zahl Tanzinteressierter. Nach dem französischen Tanzfilm «En corps» von Cédric Klapisch waren sich die Zuschauerinnen und Zuschauer einig. Der Film zeigte sehr viele Tanzszenen, klassisch und zeitgenössisch, wunderbare Stadt- und Landschaftaufnahmen und er berührte durch seine Geschichte und die starken Schauspielerinnen und Schauspieler.

Am Ende der ersten Festivalwoche waren acht Klassen des Schulhauses Frohheim eingeladen, in Workshops Tanz zu entdecken, kennen zu lernen und sich selber zu bewegen. Mut und Angst waren die Themen, welche Joachim Schloemer und Yusime Moya mit den Jugendlichen bearbeiteten. Am Montag sahen dann rund 150 Schülerinnen und Schüler in der Schützi die Aufführung «In der Dunkelwelt» und erlebten, wie die Themen aus dem Workshop auf der Bühne umgesetzt wurden.

In der zweiten Festivalwoche folgte im Rahmen von Tanzfaktor 2022 die Vorstellung vier junger Schweizer Compagnien. Das Projekt von Reso, Tanznetzwerk Schweiz hatte diese vier Compagnien mit je einem Kurzstück ausgewählt und ermöglicht ihnen eine Tournée bei 9 Partnern mit insgesamt 12 Vorstellungen. Der Verein TANZinOlten verlieh seinen Förderpreis «Newcomer» 2022 an «Search» und dessen Choreografen Lucas del Rio Estévez.

Den Abschluss der 26. Oltner Tanztage bildete «Efeu» der Cie. ZOO / Thomas Hauert. Die Schweizer Premiere des neuesten Werkes von Hauert ist sein 12. Gastspiel in Olten. Der Verein TANZinOlten realisierte zusätzlich zu diesem Programm voller Vielfalt ein reichhaltiges Rahmenprogramm. Nach den Vorstellungen der Company MEK / Muhammed Kaltuk und der Cie. ZOO / Thomas Hauert wurde mit den Choreografen und Tänzerinnen & Tänzern unter Beteiligung des Publikums ein Künstlergespräch geführt.

Das Kunstmuseum Olten zeigte in der POP-UP Ausstellung «Moving Matters» aus dem Archiv des Vereins TANZinOlten Fotografien von Franz Gloor und Hansruedi Aeschbacher, Künstlerplakate, Kostüme und Bühnenbilder. Von Jacquy Neukomm waren Tanz-Zeichnungen zu sehen, die teilweise Vorarbeiten zum diesjährigen Festivalplakat waren.

Der Vorstand von TANZinOlten unter dem Präsidium von Ursula Berger ist sehr zufrieden mit der Durchführung der diesjährigen Ausgabe der Oltner Tanztage. Möglich ist eine solche gewichtige Veranstaltung nur dank der Unterstützung der öffentlichen Hand, von Stiftungen, Sponsorinnen, Sponsoren, Gönnerinnen und Gönnern und zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Verein wünscht sich, auch 2023 auf diese breite Unterstützung zählen zu dürfen und dadurch eine besondere, berührende 27. Ausgabe der Oltner Tanztage realisieren zu können.

Gabriela Dömötör